Autonom unterwegs: SAAM Austria erfährt die Zukunft in der Schweiz
Pünktliche Züge, fortschrittliche Technologien, hochwertige Produkte. Die Schweiz steht für Präzision. Für Verlässlichkeit. Für Innovation. Dass ausgerechnet hier die Zukunft der Mobilität bereits Gegenwart ist, überrascht kaum. Mitte September haben die Teilnehmer:innen der SAAM Austria Studienreise hautnah erlebt: Autonomes Fahren ist keine Science Fiction mehr, sondern Realität.
Die Reise führte zuerst an den Bodensee. Dort bringt ein Pilotprojekt der Technischen Gesellschaft Arbon autonomes Fahren auf die öffentliche Straße: „Artour“ ist der erste autonome Elektrobus der Schweiz. Er befördert Passagiere auf einer 2,5 Kilometer langen Rundstrecke zwischen Bahnhof, Seepromenade und Altstadt. Derzeit noch im Testbetrieb, steigen ab Herbst bereits Fahrgäste im Linienverkehr ein – kostenlos. Die neun Haltestellen sind barrierefrei. Während des dreijährigen Pilotversuchs wird ein Sicherheitsfahrer an Bord sein. Später soll Artour nur noch remote per Fernüberwachung überwacht werden.
Die SAAM-Austria-Reisegruppe überzeugte sich hautnah von Artours Können. Gekonnt kurvte der autonome Bus durch die enge Altstadt. Fußgänger, Radfahrer, Hindernisse – kein Problem für Artour, der sicher durch die Straßen navigierte.
„Es war beeindruckend zu sehen, wie der City Liner automatisiert durch die Altstadt fährt und auch herausfordernde Situationen meistert. Gleichzeitig wurde deutlich, dass solche Lösungen nur dann möglich werden, wenn der gesetzliche Rahmen Innovationen forciert. Die Schweiz zeigt hier, wie wichtig regulatorische Offenheit und gezielte Pilotprojekte sind, um Fortschritt in die Praxis umzusetzen“,
schildert Doris Straub, SAAM-Austria-Projektleiterin im Automobil-Cluster OÖ.
Der zweite Tag der Studienreise stand im Zeichen des SAAM Days der Swiss Association for Autonomous Mobility (SAAM). Am Flughafen Zürich standen Nimbus und Stratus zum Praxistest bereit. Mit den beiden selbstfahrenden Bussen treibt der Flughafen Zürich innovative und nachhaltige Mobilitätslösungen voran. Es handelt sich hierbei um ein Projekt der Flughafen Zürich AG in Zusammenarbeit mit der Krummen Kerzers AG, Swissport und WeRide. Die Shuttlebusse transportieren ausschließlich Mitarbeitende des Flughafens und meistern automatisiert eine festgelegte Route mit ausgewiesenen Haltestellen. Die exklusive Testfahrt zeigte eindrucksvoll: Die selbstfahrenden Shuttles bewältigten sogar Staplerverkehr und Kurven mühelos.
Der SAAM Day setzte starke Impulse für Innovation und internationale Kooperation. Mit praxisnahen Vorträgen, interessanten Learnings über den Einsatz von künstlicher Intelligenz und gezielten Networking-Möglichkeiten ergänzte er die Studienreise der SAAM Austria wirkungsvoll. Alexander Petkov, CEO & Founder der Celantur GmbH, betont:
„Durch die Studienreise der SAAM Austria in die Schweiz konnten wir neue internationale Kontakte knüpfen. Die Einblicke in den Entwicklungsstand des autonomen Fahrens sind wertvoll für unsere Produktstrategie.“
Vor rund 70 Fachleuten bot sich eine ideale Bühne, um SAAM Austria in der Schweiz zu präsentieren und den internationalen Austausch zu stärken. Das bekräftigt auch Michael Nikowitz vom Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur (BMIMI):
„Nur gemeinsam können wir die Skalierung schaffen – gerade deshalb ist der internationale Austausch so wichtig und wertvoll. Im Rahmen der Studienreise konnten sich österreichische und schweizerische Akteure vernetzen, Technologien erproben und feststellen, dass es neben Unterschieden auch viele Gemeinsamkeiten gibt. Und das war erst der Anfang – wir freuen uns schon auf zukünftige Kooperationen.“
„Für mich und SAAM Austria ist internationale Zusammenarbeit essenziell. Nur durch grenzüberschreitende Kooperation können wir die vor uns liegenden komplexen Herausforderungen, wie Regulierungen, Infrastruktur oder auch Human Factors, ganzheitlich angehen.“
fasst Doris Straub zusammen.